Erfolg – was ist das?
„Meine vier faulen Söhne, wollen mir nicht helfen, denn sie wollen Ärzte werden – die Versager!“, sagte Mrs. Wong – eine Pizzeria-Inhaberin und Darstellerin aus der Kinderserie namens Thundermans.
Natürlich ist sie eine fiktive Figur, und natürlich ist alles in dieser Kinderserie überzogen. Doch wurde ich bei diesem Satz richtig hellhörig.
Was oder wer bestimmt darüber, was ein Erfolg und was ein Versagen ist?
Als wir klein waren, waren es vielleicht die Eltern, die uns bewusst oder unbewusst die eine oder andere Berufsrichtung vorgaben.
Meine Mama machte sich viele Gedanken um meinen beruflichen Weg. Sie wollte, dass ich Anwältin werde. Sie wollte, dass es mir gut ging. Und dieser Beruf war in ihrer Welt evtl. die Sicherheit dafür, dass es mir später gut ging.
„Niemand möchte, dass seine Kinder Musiker oder Maler oder Tänzer werden. Jeder möchte, dass sie Ärzte, Ingenieure oder Wissenschaftler werden, weil diese Berufe sich auszahlen.“
Osho aus „Intuition – Einsichten jenseits des Verstandes“
Manche Kinder wurden von ihren Lehrern/innen nicht gerade ermuntert. Im Gegenteil, ihnen wurde gesagt, dass aus ihnen nichts wird. Dass sie im Knast landen oder in der Langzeitarbeitslosigkeit.
Meine Geschichtslehrerin „wusste“, dass ich später den Hof kehren werde. Da hatte sie recht. Allerdings bei meinem eigenen Haus.
Erfolg und Versagen – wer bestimmt den Unterschied?
Später, wenn wir groß, stark und erwachsen sind, brauchen wir keine Geschichtslehrerin oder Mama mehr, die uns den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen aufzeigt – wir sind mit uns selbst härter, als es je einer in unserer Kindheit gewesen war.
Wir sind richtig gemein zu uns.
Dinge, die wir zu uns sagen, sind weit aus bösartiger, als das, was wir jemals von außen zu hören bekommen haben.
- „Du warst einen einzigen Moment ungeduldig mit deinem Kind? Schlechte Mutter!“
- „Du hast nur die Hälfte von dem geschafft, was heute geplant war? Total unorganisiert!“
- „Du hast die Firma, in der du arbeitest, noch nicht als Chefin übernommen? Versagerin!“
So, oder so ähnlich, geht es in unseren Köpfen zu. Manchmal schlimmer.
Erfolg hat nichts mit außen zu tun
Ob wir erfolgreich sind oder nicht, entscheidet nicht das Außen.
Hast du es schon erlebt, dass ein Zertifikat oder eine 1 in der entscheidenden Prüfung dich leer zurücklassen?
Dass sie dich gar nicht, oder nur für wenige Sekunden glücklich machen? Denn direkt danach kommt die bekannte Angst, dass genau jetzt deine Erfolgssträhne vorbei ist.
Als ich mit dem 3. Kind schwanger war, bin ich schier verrückt geworden. Denn ich dachte: „Zweimal ist es gut gegangen. Ich habe zwei gesunde Kinder. Jetzt wird das Schicksal mich bestrafen. Entweder wird das Kind es nicht überleben oder nicht überlebensfähig auf die Welt kommen.“
Meine Hebamme konnte mir das nicht ausreden. Sagte aber, dass ich so verrückt bin wie die meisten Mütter bei der dritten Schwangerschaft. Na immerhin.
Später, im Berufsleben kam der Gedanke wieder: „Ab jetzt werde ich versagen.“ Ich wollte die beste Angestellte sein, dann die beste Arbeitgeberin. Nur, um nicht als Versagerin dazustehen.
Meine Selbstständigkeit war anstrengend und völlig gegen mein Naturell. Die Mitarbeiter/innen und Kund/innen wechselten ständig. Nie wusste ich, was mir der Tag oder der Monat bringen. Werde ich meine Rechnungen und meine Mitarbeiter/innen bezahlen können?
Das Ego will immer mehr
Ich wollte mehr verdienen. Wollte erfolgreich sein. Was Erfolg war, habe ich für mich nie definiert.
Ich wollte mehr.
Einfach mehr.
Heute weiß ich, dass der Erfolg nichts mit Geld zu tun hat. Nichts damit, ob jemand meine Arbeit schätzt oder ablehnt. Ob ich zehn oder gar keine Zertifikate an der Wand hängen habe.
Das alles ist nichts.
Unwichtig.
„Erfolg bedeutet, dass wir, wenn wir abends zu Bett gehen, wissen, dass unsere Talente und Fähigkeiten in einer für andere dienlichen Weise genutzt werden.“
Marianne Williamson aus „Rückkehr zur Liebe – Harmonie, Lebenssinn und Glück durch `Ein Kurs in Wundern´“
Die Stimme in meinem Kopf ist wie Mrs. Wong – eine fiktive Figur, die ihre Rolle spielt.
Meine Mrs. Wong ist mein Ego, mein Muster, meine erlernte, unreflektierte Sicht auf die Welt. Ich muss mich nicht wegen einer fiktiven Figur ärgern.
Ich höre ihr zu. Ich lasse sie ihre Rolle spielen.
Und wenn ich merke, dass diese Stimme in meinem Kopf sich aufregt, mich als Versagerin betitelt und allgemein tobt, dann höre ich ihr zu.
Ich höre auch meinem Herzen zu.
Beobachte, ob ich dieser Stimme die Kraft verleihe, mir die Laune zu verderben. Wenn ja, dann mache ich The Work und untersuche diesen Gedanken.
Brauchst du Unterstützung bei der Suche nach deinen Glaubenssätzen?
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Was bedeutet Erfolg für dich?
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Sei großartig.
Sei du selbst.
Alles Liebe
Deine Tanja
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