Selbstoptimierung – Wahn oder Hilfe?
Wenn meine Klientinnen zu mir kommen, dann haben sie meist dutzende Bücher gelesen und Seminare besucht.
Allem voran das gemeinsame Thema Selbstoptimierung.
Sie haben:
– an sich gearbeitet, geatmet, meditiert und Journaling betrieben, bis kein Gedanke mehr übrigblieb.
– Sport gemacht und sich gesund ernährt.
– ihre Schattenkinder umarmt und ihre Schattenseiten entdeckt und beleuchtet.
– Beziehungen geprüft und die negativen im letzten Jahr gelassen.
– ihre Bedürfnisse und Wünsche auf ein Vision Board geklebt, visualisiert und manifestiert.
– ihre Rituale optimiert, verworfen und neu erfunden.
Und nun sitzen sie vor mir und sind erschöpft. Das Glück lässt auf sich warten.
Und nur so nebenbei, das alles kenne ich von mir und viele der genannten Aktivitäten nutze ich in meinem Leben heute noch.
Warum betreiben wir diese Selbstoptimierung dann?
Gründe könnten sein:
- Warten auf das bessere Morgen
- Potenzial in uns noch unentdeckt
- Das Leiden macht uns wahnsinnig
Erstens: Unser Ego erzählt uns die Geschichte von dem perfekten Morgen und dem idealen Ziel. Wenn wir nur dieses Ziel erreicht haben, dann… ja dann sind wir glücklich.
Und nur mal ehrlich, wie lange währt so ein Glück, das an ein bestimmtes Ziel geknüpft ist? Minuten? Vielleicht ein paar Tage? Genau so lange, bis der bekannte Gedanke auftaucht, dass wir ja das nächste Ziel erreichen könnten und müssten.
Zweitens: Die Bücher, die wir lesen, erzählen uns von einem besseren Ich, zu dem wir fähig sind; von einem märchenhaften Potenzial, das wir in uns tragen und nur entdecken müssten. Alles schön und gut.
Doch es gibt ein Problem: Wir haben`s gerade nicht da und wie genau wir uns zu diesem vollen Potenzial oder besseren Ich entfalten sollen, wissen wir nicht. Das wird uns nicht gesagt. Und wieder liegt das Glück in der Zukunft.
Und der dritte Grund ist: Wir leiden.
Diese ewig unzufriedene Stimme in unserem Kopf ist nie glücklich. „Das hättest du sagen sollen. Da bist du nicht gut genug.“ Und wenn die Stimme gerade jetzt nichts zu meckern hat, dann kramt sie die Sachen vom letzten Jahr oder aus der Kindheit heraus. „Was? Du dachtest, du könntest jetzt glücklich sein? Und weißt du noch, als du 8 warst, was hat da dein Vater zu dir gesagt? Eben! Keiner liebt dich. Finde dich damit ab.“
Und schon sind wir in der Hölle. Und um dieser Hölle zu entrinnen, erfinden wir Projekte. Wir beschäftigen uns ununterbrochen.
The Work – das Tool
Und genau da setzt mein Coaching an.
Ja, ich weiß, es ist nicht gerade ein Spaziergang. Aber The Work heißt ja nicht The Holiday. Es ist wirkliche Arbeit. Nur wir arbeiten nicht an uns. Nicht an unserem Körper oder unserer Einstellung. Wir versuchen auch nicht, uns einzureden, das Leben sei wunderbar, wir müssten nur uns selbst verändern.
Die Frauen, die bei mir sitzen, haben das alles normalerweise schon versucht, und können die gutgemeinten Ratschläge, es doch lockerer angehen zu lassen, nicht mehr hören.
Glaubt wirklich jemand, dass diese Frauen es mit Absicht nicht lockerer angehen lassen? Ernsthaft? Wenn sie wüssten wie, würden sie es doch längst tun.
In unseren Sitzungen geht es nicht darum, den Tag noch perfekter zu organisieren oder es noch genialer durchzutakten.
Die Frauen aus meinen Kursen und Coachings sind besser organisiert als manche Großfirmeninhaber. Und doch halten sie sich selbst für nicht gut genug, für unorganisiert.
Was ist also die Antwort auf den Wunsch nach Selbstoptimierung?
Um aus der Stressfalle der Selbstoptimierung herauszukommen, benötigen wir manchmal nicht mehr als ein wenig Zeit und jemanden, der/die zuhört.
Wir sind oft in dem Glauben gefangen, dass wir erst ganz viel handeln, ganz viel werden müssen, bevor wir loslassen können.
Loslassen der Meinung über uns. Dass wir so, wie wir genau heute, genau jetzt sind, noch nicht ok sind.
Das ist der versteckte Glaubenssatz: Noch sind wir nicht gut genug.
Aus diesem Grund lesen wir haufenweise Selbsthilfebücher, besuchen ein Seminar nach dem anderen und arbeiten an uns, als wären wir Computer, die nur das richtige Update benötigen, um perfekt funktionieren zu können.
Du hast alle Updates, die du brauchst. Du hast alles in dir, um frei und voller Frieden zu leben.
Nicht morgen, nicht erst nachdem du diese oder jene Prüfung abgeschlossen hast.
Du bist perfekt. Genau jetzt.
Das heißt nicht, dass wir, wenn wir den inneren Frieden spüren, nichts mehr erreichen wollen.
Im Gegenteil.
Ziele, die aus der Liebe und dem inneren Frieden heraus entspringen, machen Spaß. Sie erfüllen uns. Wir machen weiter, weil es uns Freude bringt. Aber wir sind von der Sucht, dass genau dieses Ziel uns glücklich machen wird, befreit.
The Work bringt dich zurück zu dir. Zurück in deine Kraft. Zurück nach Hause.
Das äußere Ziel, sei es perfekt organisierter Haushalt oder viel Geld auf deinem Konto, sind nur das Sahnehäubchen auf dem, was du schon bist – einzigartige Frau.
Du bist wundervoll, mit dem erreichten äußeren Ziel oder ohne.
„Es gibt zwei Arten, ich zu sein: Die eine besteht darin, es zu hassen, die andere, es zu lieben.“
Byron Katie.
Sei großartig.
Sei du selbst.
Deine Tanja
Wenn du mehr über das Coaching wissen möchtest, dann einfach hier lang:
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